Mit der Entwicklungsgesellschaft SERS (Société d’aménagement et d’équipement du Rhin Supérieur) hat die grenzüberschreitende Wärmegesellschaft Calorie Kehl-Strasbourg (CKS) eine kompetente Partnerin mit langjähriger Erfahrung in komplexen Projekten gefunden: CKS-Generaldirektorin Sabine Schimetschek und ihr SERS-Kollege Éric Hartweg haben mit ihren Unterschriften einen Vertrag geschlossen, der für CKS einen wichtigen Meilenstein darstellt.
Die SERS beginnt ihre Arbeit mit den Vorstudien, die unerlässlich sind, um Planung und Bau des Wärmenetzes zur grenzüberschreitenden Nutzung der Abwärme der Badischen Stahlwerke (BSW) in Kehl ausschreiben zu können.
So wird die von der SERS benannte Projektleiterin, Claire Bardet, Gespräche mit der Führungsebene der beiden Rheinhäfen führen, denn über ihr Territorium soll die neue Wärmeleitung hauptsächlich verlaufen. Hier gilt es, sich nicht nur auf eine Trasse zu verständigen, sondern zusätzlich auf eine Bauweise, die den Betrieb der Häfen und die Aktivitäten der großen dort angesiedelten Unternehmen so wenig wie möglich beeinträchtigt. Außerdem wird die SERS, die auch einen deutschen Spezialisten für Verwaltungs- und öffentliches Baurecht in ihr Team aufgenommen hat, Kontakte zu den Genehmigungsbehörden beiderseits des Rheins suchen.
Die Voruntersuchungen der SERS bilden die Grundlage für die europaweite Ausschreibung von Planung, Bau und Unterhaltung des grenzüberschreitenden Wärmenetzes – gesucht wird also ein sogenannter Generalübernehmer. Auch dessen Arbeit zu kontrollieren, liegt im Aufgabenbereich der SERS.
Die 1957 gegründete SERS wurde über eine europaweite Ausschreibung gefunden; der Beschluss, die Entwicklungsgesellschaft mit der delegierten Bauherrenschaft zu betrauen, fasste der Aufsichtsrat von CKS. CKS-Generaldirektorin Sabine Schimetschek zeigte sich bei der Vertragsunterzeichnung sehr erfreut darüber, dass ihr mit der SERS eine Partnerin zur Seite gestellt wird, die auf eine reichhaltige Erfahrung bei Planung und Bau von Infrastrukturprojekten zurückblicken kann. So hat die Gesellschaft beispielsweise das Wärmenetz im Straßburger Stadtteil Hautepierre gebaut. Für Éric Hartweg, Generaldirektor der SERS, ist das Abwärmenetz gerade aufgrund seiner grenzüberschreitenden Dimension eine Herausforderung, die er gerne annimmt: Er ist nicht nur zweisprachig (wie auch Projektleiterin Claire Bardet), sondern hat während seiner langjährigen Laufbahn bei der SERS sowohl beim Bau des Sitzes des deutschfranzösischen Fernsehsenders ARTE als auch als Generaldirektor der SPL des Deux Rives, die für die Konversion des Coop-Areals im Straßburger Wohnquartier Port du Rhin verantwortlich zeichnet (zu dem auch das deutsch-französische Projekt KaléidosCoop gehört),Erfahrung mit grenzübergreifenden Projekten gesammelt.
Calorie Kehl-Strasbourg wird durch einen Zuschuss von mehr als zwei Millionen Euro aus dem INTERREG-Fonds der Europäischen Union mitfinanziert.
Die Stadt Straßburg und die Eurométropole de Strasbourg halten mit zusammen 38,3 Prozent die Mehrheit der Anteile am Gesellschaftskapital der SERS. Die Entwicklungsgesellschaft, an der auch die CEA (die europäische Gebietskörperschaft Elsass) mit 27,5 Prozent sowie die Caisse des dépôts et consignations (CDC) als privater Partner mit 25 Prozent (sowie weitere kleinere Aktionäre) beteiligt sind, hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Großprojekte umgesetzt. Das größte und schwierigste davon war die Errichtung des Europäischen Parlamentsgebäudes.
Die Gesellschaft zeichnet zudem für die Entwicklung zahlreicher Stadtbereiche in Straßburg, wie Les Halles, das Öko-Quartier Danube oder die Malraux-Halbinsel, verantwortlich. Hinzugekommen sind in den vergangenen Jahren auch Energiewendeprojekte wie die energetische Sanierung im Stadtviertel Ostwald, die zu einer Reduktion des Energieverbrauchs um 53 Prozent geführt hat.